September 20

Was ist Astrologie?

Soheyla Eshlaghi

von Zyklen und Polarität des Lebens 

Das Leben, wie wir Menschen es auf dieser wunderschönen Erde kennen, findet in vier dimensionalen Raum-Zeit-Gefüge statt. Es ist so gestaltet, dass wir diesen Raum als Erfahrungsreich nutzen können. Unsere Seele strebt danach, sich selbst zu erfahren. Dazu benötigt sie die Zeit: ein Anfang und ein Ende. Andernfalls wäre alles ewig und unendlich, und in der Ewigkeit, im reinen Potenzial, gäbe es keine Veränderung und somit keine Erfahrung.

Die Zeit wird durch periodische Abläufe erlebbar gemacht. Auch wenn sie eine Illusion ist, ist sie ein Konstrukt, das uns Erfahrungen ermöglicht. Die periodischen Abläufe täuschen uns ein Gefühl von Fortschritt und Veränderung vor und gestatten uns, Zeit zu messen und unseren „Fortschritt“ zu bestimmen.

So entstehen Tag und Nacht, die Jahreszeiten, Voll- und Neumonde, Ebbe und Flut, und nicht zuletzt die Geburt und der Tod. Rückblickend können wir uns fragen: was habe ich erlebt? Was geschah gestern, letzten Monat? letztes Jahr? Welche Herausforderungen hatte ich in diesem Zeitraum? Welche wertvollen Erfahrungen habe ich gemacht? 

Die periodischen Vorgänge stehen in engem Zusammenhang mit der Polarität, auf der das Leben, wie wir es kennen, basiert. Sie erlauben es uns auch, bestimmte Ereignisse vorauszusehen und machen das Leben weniger bedrohlich. Wir wissen, dass nach dem Winter der Frühling kommt und darauf der Sommer, natürlich mit gewissen Wetterunwägbarkeiten. Das Schönste am Leben ist jedoch, dass kein Sommer dem anderen gleicht.

Seit Jahrtausenden beobachten Menschen die Bewegungen der Gestirne am Himmel. Aus dem Bedürfnis heraus, das Leben zu verstehen und auf dessen Verlauf Einfluss zu nehmen, versuchten sie durch Beobachtungen über lange Perioden die Zusammenhänge zwischen den Bewegungen der Himmelskörper und deren Auswirkungen auf das Leben und die Psyche des Menschen zu entdecken. So entstanden im Laufe der Zeit unterschiedliche Schulen. In ihren Anfängen waren Astrologen zugleich Astronomen und Mathematiker. Heute sind das zwei voneinander getrennte Wissensbereiche. Dennoch bedient sich Astrologie auch heute der Physik und Mathematik, um die Positionen der Planeten zu einer bestimmten Zeit exakt zu berechnen. Dabei deutet sie, entgegen der allgemeiner Meinung, nicht die Sterne, sondern die Positionen und Bewegungen der Himmelskörper in unserem Sonnensystem. Diese sind die Sonne, der Mond und die Planeten in unserem Sonnensystem. Die Sterne erscheinen uns als „Fix“, sie bewegen sich nicht in einem zeitlich relevanten Maßstab für den einzelnen Menschen. Sie dienen in der Astrologie als Bezugspunkte, um die Bewegungen und Positionen der Planeten zu bestimmen.

Durch das Festhalten der Positionen der Sonne, des Mondes und der Planeten am Himmel zur Zeit der Geburt eines jeden Menschen entsteht eine Art Himmelslandkarte und eine bestimmte geometrische Form. Diese ist die Start-Matrix, die den Menschen ein Lebenslang begleitet und aus der, wertvolle Informationen über die Persönlichkeit, die Stärken und die Schwächen, die Herausforderungen im Leben, die Lernaufgaben, sowie den Seelenplan eines jeden Menschen abgeleitet werden können. Nicht in dem Sinne, das Leben austricksen zu können, sondern um sich selbst besser zu verstehen und durch Bewusstwerdung der wirkenden psychischen Kräfte das Leben authentischer gestalten zu können. 

Die Periodizität der Planetenbewegungen ermöglicht uns auch, Aussagen über auftretende Themen und Kräfte im Leben und der Zeitqualität zu machen. Ähnlich, wie wir sagen können, dass nach dem Frühling der Sommer kommt und in unseren Breitengeraden der Winter kälter wird als der Sommer.  Es handelt sich dabei um geistige Impulse, die durch den Menschen zu bestimmten Zeiten empfangen und seine Handlungen beeinflussen könnten, wobei die Psyche und das Unterbewusstsein die empfangenden Organe sind. Auch hier kann Bewusstwerdung den Menschen helfen, die wirkenden Kräfte sinnvoll zu nutzen.

Was ist mit dem Einfluss der Bewegungen der Himmelskörper auf unserer Psyche gemeint? Hier liefert uns das hermetische Gesetz: „So Innen, so Außen“ die Antwort: Was wir Menschen im Außen beobachten, ist eine Spiegelung unseres Inneren, und die Bewegungen der Planeten im Außen spiegeln die Bewegungen in unserer Psyche wider. Entsprechend unserer Startbedingungen, d.h. entsprechend der Positionen der Gestirne und ihren Eigenschaften zur Zeit unserer Geburt, haben wir in uns Persönlichkeitsanteile, die in unseren Lebzeiten, je nach Planetenkonstellationen, den einen oder den anderen Anteil in uns aktivieren oder hervorheben können.

Für seriöse Interpretationen ist eine ganzheitliche Deutung sehr wichtig, damit diese auch sinnvolle und brauchbare Informationen liefert. Der Versuch einen Menschen in seinen einzelnen Teilen zu zerlegen und diese getrennt voneinander zu betrachten, wird scheitern. Hier verfehlt man oft den Menschen, der hinter diesen einzelnen Anteilen steht. Zudem wechselwirken die einzelnen Teile untereinander und beeinflussen sich gegenseitig. Der Mensch ist viel mehr als die Summen seiner einzelnen Teile.

Und last but not least: Auch wenn man die Kunst der richtigen Deutung beherrscht und den Menschen ganzheitlich beschreiben kann, bleibt der Mensch in seiner Essenz unnennbar.

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